Unsere Knie leisten jeden Tag Erstaunliches. Sie tragen uns durchs Leben – beim Gehen, Stehen, Treppensteigen oder Sport. Gleichzeitig sind sie aber auch anfällig für Schmerzen und Verschleiss. Knieprobleme entstehen nicht plötzlich, sondern durch langfristige Fehlhaltungen und Fehlbelastungen.
Die gute Nachricht: Du kannst aktiv etwas dagegen tun.
In diesem Artikel erfährst du:
- Warum gerade Beinachsen entscheidend für deine Kniegesundheit sind
- Wie sich Fehlhaltungen und Bewegungseinschränkungen negativ auswirken
- Was du tun kannst, um Knieschmerzen vorzubeugen oder zu lindern
Das Knie – mehr als ein Scharnier
Das Knie ist das grösste Gekenk des menschlichen Körpers.
Als sogenanntes Dreh-Scharniergelenk kann es nicht nur beugen und strecken, sondern sich auch leicht drehen.
Diese „Verschraubung“ von Oberschenkel und Unterschenkel verleiht dem Knie Stabilität – vorrausgesetzt, die Beinachse ist in Ordnung. Ist sie das nicht, entstehen Fehlbelastungen, die auf Dauer schmerzhaft und schädlich sein können.
Die Beinachse – Grundlage für gesunde Knie
Die Beinachse beschreibt die Ausrichtung von Hüfte, Knie und Fuss. Wenn alle drei Gelenke in einer Linie übereinader stehen, verteilt sich die Belastung beim Gehen oder Stehen gleichmässig auf das Knie. Man spricht von einer neutralen und gesunden Beinachse.
Abweichungen davon führen zu Fehlbelastungen:
- x-Beine (Genu valgum): Druck auf die Knieaussenseite, Patellabeschwerden
- O-Beine (Genu varum): Druck auf die Knieinnenseite, erhöhtes Arthroserisiko
Beide Varianten führen langfristig zu Knorpelschäden, Meniskusproblemen und Arthrose – wenn nicht gezielt gegengestuert wird.
Die Beinspirale – die Verschraubung im Knie
Die Beinspirale setzt sich aus der Aussendrehung des Oberschenkels und der Innendrehung des Unterschenkels zusammen. Stimmt die richtige Drehdosierung dann ist dein Bein optimal stabilisiert. Die Beinachse ist gerade und die Kniescheiben zeigen nach vorne.
Fehlrotationen:
- zu wenig Drehung (Hypotension): Oberschenkel dreht nach innen und Unterschenkel zu stark nach aussen (X- Beine)
- zu viel Drehung (Hypertension): zu viel Verschraubung im Knie ( O-Beine)
Die Folgen sind Überlastungen von Sehnen, Bändern, Menisken und Knorpel.
Für gesunde Knie ist eine gerade Beinachse also essentiell.
Selbsttest – überprüfe deine Beinachsen:
In diesem Video zeige ich dir, wie du ganz einfach selber überprüfen kannst, ob du mögliche Fehlstellungen der Beinachse hast.
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Fehlbelastungen haben viele Ursachen – nicht nur am Knie selbst
Das Knie ist ein Teil einer funktionellen Kette zwischen Fuss und Hüfte. Deshalb entstehen viele Knieprobleme nicht im Knie.
Mögliche Ursachen:
- Unbewegliche und instabile Hüftgelenke
- falsch belastet Füsse (z.b. Knick-Senkfüse)
- Muskuläre Ungleichgewichte
- Verfilzte und verkürzte Faszien (z.B. durch langes Sitzen)
Diese Faktoren beeinflussen die Ausrichtung der Beinachse – und belasten so das Knie dauerhaft falsch. Besonders häufig passiert das bei Bewegungsmangel, einseitiger Belastung und duch viel Sitzen im Alltag.
Deshalb ist es so wichtig, nicht nur das Knie selbst zu behandeln, sondern den ganzen Körper – insbesondere die Hüfte und die Füsse in das Training mit einzubeziehen.
Was dein Alltag mit Knieschmerzen zu tun hat
Studien zeigen: Menschen verbringen durchnittlich 8,5 Stunden täglich im Sitzen.
Diese Inaktivität hat direkte Folgen:
- Faszien verkleben und verlieren ihre Elastizität
- Muskeln verkürzen und verlieren ihre Kraft
- Kniegelenke werden instabil und weniger gut geführt
- Bewegungsspielräume werden eingeschränkt
Langfristig entsteht so ein ungleiches Spannungsverhältnis in den Muskeln und Faszien, das zu Schmerzen, Reibung oder sogar Arthrose führen kann – oft beginnend mit dem Gefühl von „Steifigkeit“ oder „Anlaufschmerz“.
Wenn du mehr über die Entstehung von muskulären Dysbalancen wissen möchtest dann lies in meinem Blogartikel über Gelenksbeschwerden weiter. Klicke hier.
Wenn Muskeln und Faszien aus dem Gleichgewicht geraten
Unserer Muskeln und Faszien sorgen für Stabilität, Führung und Beweglichkeit im Kniegelenk. Dabei ist das richtige Zusammenspiel der Muskeln enorm wichtig.
Doch im modernen Alltag – mit viel Sitzen, wenig Bewegung und oft einseitigen Belastungen – kommt dieses System schnell aus dem Gleichgewicht.
Typische Folgen:
- Verkürzte Oberschenkelmuskeln ( M. Quadrizeps) : eingschränkte Beugefähigkeit
- Verkürzte Wadenmuskulatur (M. Gastrocnemius): instabiles Gangbild
- einseitiger Zug an der Kniescheibe (Patella): Reizungen oder Fehlstellungen
Oft kommt es auch zu Verkürzungen und Spannungen an der Aussenseite des Beines was zu Problemen wie dem bekannten „Läuferknie“ oder Kniescheibenschmerzen führen kann.
Patella, Quadriceps und das Gleichgewicht im Knie
Die Kniescheibe (Patellea) liegt in einer knöchernen Rinne und wird von den Muskeln geführt. Besonders wichtig sind hier der M. vastus medialis und lateralis – beides Muskelanteile des M. Quadriceps.
Wenn die Muskelzüge nicht ausgewogen sind (z.B. bei X-Beinen oder muskulären Dysbalancen) kann die Kniescheinbe aus der Bahn geraten– was zu Knirschen, Reibung oder Schmerzen führt.
Gezielte Kräftigungsübungen können hier sehr schnell helfen.
Kniearthrose – keine Altersfrage, sondern oft eine Belastungsfrage
Arthrose ist eine häufige Ursache für Knieschmerzen – besonders bei Menschen über 40. Dabei baut sich der Knorpel im Knie schrittweise ab. Das passiert nicht über Nacht sondern schleichend – oft ohne Symptome im Frühstadium:
mögliche Ursachen:
- Fehlstellungen (X- oder O- Beine)
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- alte Verletzungen
- genetische Veranlagung
Studien zeigen: Gezielte Bewegung ist der Schlüsse zur Arhtose- Prävention.
Aber: Auch wenn du schon Beschwerden hast, es ist nie zu spät. Durch regelmässiges, gezieltes Training lässt sich der Verlauf positiv beeinflussen. In vielen Fällen kann man sogar eine Operation vermeiden oder deutlich hinauszögern.
Das kannst du aktiv für deine Knie tun
Die gute Nachricht: Viele der Risikofaktoren kannst du aktiv beeinflussen – und damit deine Knie entlasten.
Durch gezieltes Training kannst du :
- deine Beinachse stabilisieren,
- Fehlstellungen korrigieren,
- muskuläre Ungleichgewichte ausgleichen,
- Faszien elastisch halten,
- deine Beweglichkeit verbessern,
- und die Belastung auf dein Knie optimieren.
So kannst du Schmerzen lindern, die Gelenkfunktion verbessern, langfristige Schäden verhindern – und sogar eine Operation vermeiden oder hinauszögern.
Mein Angebot: Begleitung auf deinem Weg zu gesunden Knie
Ich unterstütze dich mit individuell abgestimmten Übungen, praktischen Alltagstipps, Haltungsanalysen und gezieltem Training – damit du wieder schmerzfrei und aktiv durch deinen Alltag gehen kannst.
Dabei arbeite ich mit ganzheitlichen Methoden, die nicht nur deine Symptome beseitigen sondern an den Ursachen ansetzen.
Methoden:
- Übungen aus der Spiraldynamik
- Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht
- Spiralstabilisationsmethode nach Dr. R. Smisek.
Wenn du mehr über die Methoden erfahren möchtest, dann klicke hier
Ob du bereits Beschwerden hast oder einfach vorsorgen möchtest – der beste Zeitpunkt, um aktiv zu werden, ist jetzt.
Fazit: Gesunde Knie brauchen deine Aufmerksamkeit
Das Kniegelenk ist biomechnisch hochkomplex und täglich enormen Kräften ausgesetzt. Viele Probleme entstehen nicht durch plötzliche Verletzungen, sondern durch langjährige Fehlhaltungen und Bewegungsmangel. Wenn du die Zusammenhängen kennst, kannst du selbst aktiv etwas für deine Gesundheit tun.
Und genau dabei begleite ich dich.
Du willst etwas für deine Knie tun?
Dann melde dich gerne bei mir für ein persönliches Gespräch oder einem Termin zum Einzeltraining.